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Schmerzen am Brustbein: Was sie bedeuten und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

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Schmerzen am Brustbein? Erfahren Sie, was dahinterstecken kann und wann ärztliche Hilfe nötig ist. Umfassender Ratgeber zu Ursachen und Risiken.

Schmerzen am Brustbein: Was sie bedeuten und wann sie auftreten können

Schmerzen am Brustbein sind ein häufig unterschätztes Symptom, das viele mögliche Ursachen haben kann – von harmlosen muskulären Verspannungen bis hin zu lebensbedrohlichen Herzerkrankungen. Die Beschwerden können lokalisiert, stechend, drückend oder brennend sein und sich bei Bewegung, Atmung oder Druck verändern. In manchen Fällen strahlen sie in Schultern, Rücken oder Oberbauch aus. Eine genaue Einordnung ist entscheidend, um ernsthafte Erkrankungen nicht zu übersehen.

Anatomie und Funktion des Brustbeins

Das Brustbein (Sternum) ist ein flacher, länglicher Knochen in der Mitte des Brustkorbs, der aus drei Teilen besteht:

  • Manubrium sterni (Handgriff) – oberer Teil, verbunden mit den Schlüsselbeinen und der ersten Rippe

  • Corpus sterni (Brustbeinkörper) – mittlerer, längster Teil, artikuliert mit den Rippen 2 bis 7

  • Processus xiphoideus (Schwertfortsatz) – unteres, meist knorpeliges Ende, das im Alter verknöchert

Biomechanisch spielt das Sternum eine zentrale Rolle im Schutz der inneren Organe wie Herz, Lunge und großen Gefäße (Aorta, Vena cava). Gleichzeitig dient es als Ansatzpunkt für Muskeln wie den Musculus pectoralis major, Sternocleidomastoideus und Rectus abdominis. Es bildet gemeinsam mit den Rippen und der Wirbelsäule den thorakalen Schutzkäfig.

Bei jeder Atembewegung hebt und senkt sich der Brustkorb – das Brustbein muss dabei stabil bleiben, aber auch elastisch reagieren. Eine eingeschränkte Beweglichkeit oder Überlastung in diesem Bereich kann zu schmerzen am Brustbein führen. Auch Stöße, chronische Fehlhaltungen oder entzündliche Prozesse können diesen empfindlichen Bereich betreffen.

Häufige Symptome bei Schmerzen am Brustbein

Schmerzen am Brustbein äußern sich individuell unterschiedlich – zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Druck- oder Stechgefühl direkt über dem Brustbein

  • Schmerzen bei tiefem Einatmen, Husten oder Niesen

  • Verstärkung bei Bewegung oder Körperdrehung

  • Empfindlichkeit bei Berührung oder Druck

  • Mitunter begleitet von Atemnot, Herzklopfen oder Angstgefühlen

In einigen Fällen können schmerzen am Brustbein auch von begleitenden Symptomen wie Fieber, Husten, Magenbeschwerden oder Muskelverhärtungen begleitet sein.

Sind Schmerzen am Brustbein gefährlich?

Schmerzen am Brustbein sind nicht immer harmlos. In bestimmten Fällen können sie auf eine Herzerkrankung oder andere ernste Zustände hinweisen. Treten die Schmerzen plötzlich und sehr stark auf, gehen sie mit Kurzatmigkeit, Schweißausbrüchen, Übelkeit oder Schwindel einher, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Laut klinischer Einschätzung in der Notfallmedizin ist es essenziell, bei unklaren Brustschmerzen auch differentialdiagnostisch an Herzinfarkt, Lungenembolie oder Aortendissektion zu denken.


Häufige Ursachen für Schmerzen am Brustbein

Costochondritis und Entzündung des Knorpels

Eine sehr häufige Ursache für schmerzen am Brustbein ist die Costochondritis – eine entzündliche Reizung der Rippenknorpel, insbesondere im Bereich des Übergangs zwischen Rippe und Brustbein. Sie äußert sich meist durch lokale Druckempfindlichkeit und Schmerzen beim Atmen oder Bewegen.

Brustbeinfraktur oder Brustkorbtrauma

Ein direkter Schlag auf den Brustkorb (z. B. bei Autounfällen oder beim Sport) kann zu einer Brustbeinfraktur führen. Dabei kommt es zu plötzlichen, scharfen schmerzen am Brustbein, häufig mit Schwellung oder Bluterguss. Bildgebende Verfahren wie CT oder Röntgen sind zur Diagnose erforderlich (NCBI).

Muskelverspannungen und Interkostalspannung

Überbeanspruchung der Brustmuskulatur oder der Zwischenrippenmuskeln (Interkostalmuskeln) kann zu schmerzen am Brustbein führen. Typisch ist, dass der Schmerz sich bei Bewegung, Husten oder Pressen verstärkt. Auch langes Sitzen oder einseitige Belastungen begünstigen muskuläre Dysbalancen im vorderen Thoraxbereich.

Herzbezogene Beschwerden, die Brustbeinschmerzen imitieren

Angina pectoris, Herzinfarkt oder Perikarditis können sich als schmerzen am Brustbein äußern. Dabei handelt es sich um eine notfallmedizinisch relevante Symptomatik. Unklare oder beidseitige Brustschmerzen sollten immer ärztlich abgeklärt werden, insbesondere bei Risikopatienten.

Reflux und gastrointestinale Ursachen

Ein gastroösophagealer Reflux (GERD) kann brennende schmerzen am Brustbein verursachen, die oft mit Völlegefühl, sauerem Aufstoßen oder nächtlichem Husten einhergehen. In solchen Fällen hilft eine Kombination aus Medikamenten (Protonenpumpenhemmer) und Ernährungsumstellung.

Lungeninfektionen und Atemwegserkrankungen

Pleuritis, Bronchitis oder Lungenentzündung können sich in schmerzen am Brustbein äußern – insbesondere beim Husten oder tiefen Einatmen. Begleitet werden sie oft von Fieber, Husten, Atemnot und allgemeinem Krankheitsgefühl.

Angststörungen und psychosomatische Brustschmerzen

Angst und Panikattacken verursachen häufig schmerzen am Brustbein, oft in Form eines Enge- oder Druckgefühls. Auch muskuläre Verkrampfungen durch Hyperventilation tragen zu diesem Phänomen bei. Die Beschwerden wirken sehr real, obwohl sie keine organische Ursache haben. In solchen Fällen ist eine Kombination aus psychologischer Unterstützung und körperorientierter Therapie hilfreich.


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Seltene oder übersehene Ursachen für Schmerzen am Brustbein

Nicht alle schmerzen am Brustbein lassen sich auf häufige Auslöser wie Muskelverspannungen oder Entzündungen zurückführen. Es gibt auch seltene oder häufig übersehene Ursachen, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen – insbesondere bei anhaltenden Beschwerden oder unklarer Diagnose.

Tietze-Syndrom

Das Tietze-Syndrom ist eine seltene, gutartige Entzündung der Rippenknorpel, typischerweise im Bereich der zweiten oder dritten Rippe nahe dem Brustbein. Charakteristisch ist eine lokale Schwellung, die im Gegensatz zur Costochondritis tastbar und sichtbar ist. Betroffene berichten über schmerzen am Brustbein, die plötzlich auftreten und sich bei Bewegung oder Atmung verstärken.

Die genaue Ursache ist unbekannt, vermutet werden mikroskopische Verletzungen, Überlastung, Infekte oder immunologische Prozesse. Die Therapie besteht aus Schonung, nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und ggf. Kortikosteroid-Injektionen.

Knochentumoren oder Metastasen

Obwohl selten, können primäre Knochentumoren oder metastatische Absiedlungen in das Brustbein Ursache für chronische, tiefe schmerzen am Brustbein sein. Besonders häufig metastasieren Brust-, Prostata-, Nieren- oder Lungenkarzinome in das Sternum.

Die Beschwerden sind oft dauerhaft, nicht bewegungsabhängig und können mit Nachtschweiß oder Gewichtsverlust einhergehen. Laut NCBI-Fachliteratur sind in solchen Fällen weiterführende Bildgebung (CT/MRT) und Biopsien essenziell für die Diagnostik.

Osteomyelitis des Brustbeins

Bei der Osteomyelitis handelt es sich um eine bakterielle oder seltener fungale Knocheninfektion, die nach chirurgischen Eingriffen im Brustkorb (z. B. Herzoperationen) oder bei geschwächtem Immunsystem auftreten kann. Symptome umfassen:

  • Intensive Schmerzen am Brustbein

  • Rötung, Überwärmung oder eitrige Sekretion

  • Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl

Die Behandlung besteht aus langfristiger Antibiotikatherapie und ggf. chirurgischer Entfernung infizierten Gewebes. Die Prognose hängt stark vom Behandlungszeitpunkt ab.

Funktionsstörungen der thorakalen Gelenke

Auch Blockierungen oder Dysfunktionen im Bereich der Sternocostal- oder Thoraxgelenke können zu schmerzen am Brustbein führen – besonders nach einseitiger Belastung, schlechter Haltung oder Wirbelsäulenfehlstellungen.

Ein erfahrener Physiotherapeut kann durch manuelle Mobilisation und Haltungsübungen gezielt die Funktion der beteiligten Gelenke verbessern. In solchen Fällen kann die Kombination aus Bewegungstherapie und Haltungskorrektur eine deutliche Linderung bewirken.


Wann sollte man bei Schmerzen am Brustbein einen Arzt aufsuchen?

Nicht jeder Brustschmerz ist ein Notfall – dennoch gibt es klare Hinweise darauf, wann eine medizinische Abklärung notwendig ist. Insbesondere bei unklarer Ursache oder anhaltenden Beschwerden ist eine genaue Diagnostik entscheidend.

Notfallsymptome, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern

Bestimmte Anzeichen in Verbindung mit schmerzen am Brustbein deuten auf einen medizinischen Notfall hin. Hierzu zählen:

  • Plötzlicher, starker Brustschmerz, der in Arme, Kiefer oder Rücken ausstrahlt

  • Atemnot, Schwindel, Schweißausbruch oder Übelkeit

  • Bewusstseinsstörungen oder Panikgefühl

  • Keine Besserung bei Ruhe

Diese Symptome können auf einen Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder eine Aortendissektion hinweisen. Laut klinischer Bewertung von Notfallsymptomen ist in solchen Fällen eine sofortige medizinische Versorgung lebensrettend.

Wenn Schmerzen am Brustbein mit Atembeschwerden verbunden sind

Schmerzen am Brustbein, die beim Atmen, Husten oder Niesen auftreten, können auf:

  • Pleuritis (Rippenfellentzündung)

  • Lungenentzündung

  • Pneumothorax (kollabierte Lunge)

  • Interkostalneuralgie

hinweisen. Diese Zustände gehen oft mit weiteren Symptomen wie Fieber, Husten oder erhöhter Atemfrequenz einher. Auch psychosomatische Beschwerden wie bei Hyperventilation oder Panikattacken können Atemnot und Brustschmerzen hervorrufen.

Wie lange sollten Schmerzen am Brustbein andauern, bevor man ärztlichen Rat einholt?

Als Faustregel gilt: Wenn schmerzen am Brustbein länger als eine Woche bestehen, intensiver werden oder mit anderen Symptomen kombiniert auftreten, ist ein Arztbesuch anzuraten. Auch wenn keine erkennbare Ursache (z. B. Trauma oder Überlastung) vorliegt, sollte die Ursache abgeklärt werden.

Besonders bei wiederkehrenden Beschwerden oder fehlender Besserung trotz Schonung und Selbstbehandlung kann eine weiterführende Diagnostik helfen, ernsthafte Ursachen wie Herzerkrankungen, Entzündungen oder Tumore auszuschließen.

Wie werden Schmerzen am Brustbein diagnostiziert?

Die exakte Diagnose von schmerzen am Brustbein ist entscheidend, um zwischen harmlosen und potenziell gefährlichen Ursachen zu unterscheiden. Abhängig von den Symptomen kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz, von der körperlichen Untersuchung bis hin zur bildgebenden Diagnostik.

Körperliche Untersuchung und Palpation

Zu Beginn erfolgt eine ausführliche Anamnese (Befragung der Patientin oder des Patienten) über Art, Dauer und Auslöser der schmerzen am brustbein. Die anschließende körperliche Untersuchung beinhaltet:

  • Inspektion des Brustkorbs auf sichtbare Schwellungen, Rötungen oder Asymmetrien

  • Palpation (Abtasten) des Sternums und der angrenzenden Rippenverbindungen

  • Beurteilung der Beweglichkeit des Brustkorbs bei Atmung oder Positionswechsel

  • Prüfung von Druckschmerzhaftigkeit und muskulärer Verspannung

Sind die Schmerzen punktuell auslösbar oder treten bei Bewegung auf, spricht das häufig für eine muskuläre oder funktionelle Ursache. Können sie durch Druck nicht provoziert werden, muss eine organische Ursache in Betracht gezogen werden.

Blutuntersuchungen und Entzündungsparameter

Bei Verdacht auf eine entzündliche oder systemische Erkrankung können Bluttests wertvolle Hinweise liefern:

  • CRP (C-reaktives Protein) und BSG (Blutsenkung) als Marker für Entzündungen

  • Leukozytenzahl zur Erkennung von Infektionen

  • Herzenzyme (z. B. Troponin) zur Abklärung eines Herzinfarkts

  • Autoimmunparameter bei Verdacht auf rheumatische Ursachen

Wenn die schmerzen am brustbein mit Fieber, allgemeiner Abgeschlagenheit oder lokaler Rötung einhergehen, kann ein entzündlicher Prozess wie eine Osteomyelitis die Ursache sein.

Bildgebende Verfahren (Röntgen, CT, MRT)

Je nach Befundlage wird eine bildgebende Diagnostik veranlasst, um strukturelle Schäden, Frakturen oder Tumore auszuschließen:

  • Röntgen – zur Beurteilung von Knochenbrüchen oder Veränderungen an Rippen und Brustbein

  • CT (Computertomografie) – liefert hochauflösende Schnittbilder, z. B. bei Verdacht auf Fraktur oder Tumor

  • MRT (Magnetresonanztomografie) – besonders nützlich bei Verdacht auf Weichteilveränderungen, Entzündungen oder metastatische Prozesse

Laut NCBI-Richtlinien zur Bildgebung ist die Wahl des Verfahrens abhängig von der Verdachtsdiagnose und dem klinischen Zustand der Patientin oder des Patienten.

Überweisung zu Fachärzt:innen (Kardiologe, Pneumologe, Physiotherapeut)

Wenn die Ursache der schmerzen am brustbein unklar bleibt oder eine spezialisierte Abklärung erforderlich ist, erfolgt die Überweisung an:

  • Kardiolog:innen, z. B. bei Verdacht auf Angina pectoris oder Perikarditis

  • Pneumolog:innen, wenn Lunge, Rippenfell oder Atemwege beteiligt sein könnten

  • Gastroenterolog:innen, bei möglichen Refluxbeschwerden

  • Physiotherapeut:innen, um funktionelle oder muskuläre Ursachen gezielt zu behandeln


Behandlungsmöglichkeiten bei Schmerzen am Brustbein

Die Therapie von schmerzen am brustbein richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Viele Fälle lassen sich konservativ behandeln – in wenigen, schwereren Fällen können auch invasive Maßnahmen erforderlich sein.

Selbsthilfe und Anpassungen im Lebensstil

Bei funktionellen oder muskulären Beschwerden helfen oft einfache Maßnahmen im Alltag:

  • Schonung und Entlastung bei akuten Beschwerden

  • Haltungsverbesserung und ergonomisches Sitzen

  • Anwendung von Wärme oder Kälte zur Muskelentspannung

  • Atemübungen zur Verbesserung der Brustkorbbeweglichkeit

  • Leichte Dehn- und Mobilisationsübungen, ggf. unter physiotherapeutischer Anleitung

Diese Maßnahmen können in vielen Fällen helfen, schmerzen am brustbein zu reduzieren, ohne medikamentöse Behandlung.

Medikamente: NSAR, Protonenpumpenhemmer, Muskelrelaxantien

In akuten Phasen oder bei entzündlichen Ursachen kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz:

  • NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac zur Schmerz- und Entzündungsreduktion

  • Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol bei refluxbedingten schmerzen am brustbein

  • Muskelrelaxantien, wenn Verspannungen die Hauptursache sind

Die Einnahme sollte stets ärztlich begleitet erfolgen, insbesondere bei bestehenden Vorerkrankungen oder regelmäßiger Medikation.

Wann Antibiotika notwendig sind

Antibiotika sind nur dann angezeigt, wenn eine bakterielle Infektion als Ursache der schmerzen am brustbein diagnostiziert wird – zum Beispiel bei einer:

  • Osteomyelitis des Sternums

  • Infizierten Wunde nach Operation

  • Systemischen Infektion mit sternaler Lokalisation

In solchen Fällen ist eine rasche Einleitung der antibiotischen Therapie essenziell, um Komplikationen wie Sepsis zu vermeiden. Wie in klinischen Leitlinien der Notfallmedizin beschrieben, muss die Behandlung häufig über mehrere Wochen erfolgen.

Invasive Optionen: Injektionen oder Operation (in seltenen Fällen)

Wenn konservative Maßnahmen versagen oder eine strukturelle Ursache vorliegt, kommen invasive Therapien in Betracht:

  • Lokale Kortisoninjektionen bei entzündlichen Gelenkbeteiligungen

  • Infiltrationen zur gezielten Schmerzblockade bei Interkostalneuralgie

  • Operative Versorgung bei Brustbeinfrakturen, Tumoren oder chronischen Entzündungen

  • Fixierung mit Platten bei instabilen Frakturen nach Trauma

Diese Eingriffe sind selten notwendig, aber in bestimmten Fällen unumgänglich, um Lebensqualität und Funktion wiederherzustellen.

Physiotherapeutischer Ansatz bei Schmerzen am Brustbein

Eine häufig übersehene, aber sehr effektive Maßnahme bei schmerzen am brustbein ist die physiotherapeutische Behandlung. Sie hilft dabei, die thorakale Beweglichkeit wiederherzustellen, muskuläre Dysbalancen zu korrigieren und die Atmung zu verbessern.

Manuelle Techniken zur Mobilisation des Brustkorbs

Manuelle Therapie kann Blockaden im Brustkorb lösen und die Beweglichkeit der Costosternal- und Thoraxgelenke verbessern. Häufig angewandte Techniken sind:

  • Weichteiltechniken zur Entspannung verspannter Muskulatur (z. B. M. pectoralis major)

  • Gelenkmobilisationen im Bereich der Rippenansätze

  • Faszienbehandlungen im vorderen Brustbereich

Diese Anwendungen reduzieren mechanischen Druck auf das Brustbein und können schmerzen am brustbein spürbar lindern.

Atemübungen zur Verbesserung der Brustkorbbeweglichkeit

Viele Betroffene atmen bei Schmerzen flach oder oberflächlich, was die Situation verschlimmern kann. Effektive Atemübungen umfassen:

  • Zwerchfellatmung zur Entspannung der Brustmuskulatur

  • Thorakale Expansion durch gezielte Atemlenkung

  • Übungen mit Atemtrainern oder gegen Widerstand

Laut NCBI-Leitlinien kann strukturierte Atemtherapie Komplikationen vorbeugen und die Funktion des Thorax nachhaltig verbessern.

Haltungskorrektur zur Druckentlastung des Brustbeins

Eine schlechte Haltung mit nach vorn gezogenen Schultern oder Rundrücken kann zu chronischen schmerzen am brustbein führen. Die Therapie zielt darauf ab:

  • Die Brustwirbelsäule zu mobilisieren

  • Die Rückenmuskulatur zu kräftigen

  • Ergonomisches Sitzen und aktive Haltungskontrolle zu fördern

Eine verbesserte Körperhaltung entlastet nicht nur das Sternum, sondern reduziert auch Verspannungen im Schultergürtel.

Schrittweise Rückkehr zu Bewegung und Funktionstraining

Nach der akuten Schmerzphase sollte der Wiedereinstieg in Aktivität kontrolliert und individuell angepasst erfolgen. Dazu gehören:

  • Leichtes Mobilisationstraining

  • Funktionelles Krafttraining

  • Übungen zur Körperwahrnehmung und Koordination

Ein erfahrener Physiotherapeut begleitet diesen Prozess und sorgt dafür, dass schmerzen am brustbein nicht durch Fehlbelastung verstärkt werden.


Kann man Schmerzen am Brustbein vorbeugen?

Vorbeugung ist besonders wichtig bei wiederkehrenden schmerzen am brustbein, insbesondere wenn sie durch Alltagshaltung, Stress oder Sportbelastung ausgelöst werden.

Richtige Haltung und ergonomische Gewohnheiten

Um mechanischen Druck auf das Sternum zu vermeiden, helfen:

  • Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

  • Regelmäßige Bewegungspausen

  • Aktive Haltungsschulung im Alltag

Schon kleine Änderungen in der Sitzhaltung oder Bildschirmhöhe können schmerzen am brustbein langfristig verhindern.

Atemmuster und Stressabbau

Psychische Belastung und falsche Atemtechnik führen oft zu Brustenge. Präventive Maßnahmen beinhalten:

  • Achtsamkeitsübungen zur Stressreduktion

  • Progressive Muskelentspannung

  • Atemtraining zur Umstellung auf Zwerchfellatmung

Auch klinische Studien zeigen, dass psychosomatische Faktoren häufig an Brustschmerzen beteiligt sind.

Sicheres Sportverhalten und Verletzungsprävention

Sportbedingte Verletzungen im Brustbereich lassen sich vermeiden durch:

  • Aufwärmprogramme vor körperlicher Belastung

  • Korrekte Technik bei Krafttraining und Kontaktsport

  • Nutzung von Schutzkleidung, insbesondere in Kontaktsportarten

So lassen sich Überlastungen und Traumata des Brustkorbs effektiv vermeiden.

Ernährung und Knochengesundheit

Gesunde Knochenstruktur ist essenziell zur Vorbeugung von Frakturen. Empfehlenswert sind:

  • Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung

  • Regelmäßige Bewegung (z. B. Walking, Treppensteigen)

  • Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkohol

Eine stabile Knochenstruktur hilft, das Risiko für strukturell bedingte schmerzen am brustbein zu reduzieren.


Häufig gestellte Fragen zu Schmerzen am Brustbein

Warum tut mein Brustbein weh?

Schmerzen am Brustbein können viele Ursachen haben – von Muskelverspannungen über Entzündungen bis hin zu Herz- oder Magenproblemen. Eine ärztliche Abklärung ist ratsam, besonders bei begleitenden Symptomen.

Wie heilt ein Brustbein am schnellsten?

Ruhe, gezielte Physiotherapie, entzündungshemmende Maßnahmen und Schonung fördern die Heilung. Bei Frakturen ist eine individuelle Rehabilitationsplanung entscheidend.

Wie behandelt man ein gezerrtes Brustbein?

Obwohl das Brustbein selbst nicht gezerrt werden kann, können Muskelansätze rund um das Sternum betroffen sein. Wärme, Schonung, Dehnung und gezielte Physiotherapie sind bewährte Ansätze.

Kann man das Brustbein massieren?

Ja – mit sanften Myofaszientechniken und unter Anleitung kann eine indirekte Massage zur Linderung von schmerzen am brustbein beitragen. Direkter Druck auf das Sternum ist jedoch zu vermeiden.

Kann Angst Brustbeinschmerzen verursachen?

Ja. Angst und Panikattacken führen häufig zu Brustenge, flacher Atmung und muskulären Verspannungen, die sich als schmerzen am brustbein äußern können.

Sind Schmerzen am Brustbein immer ein Zeichen für Herzprobleme?

Nein – in vielen Fällen sind die Ursachen muskulär oder funktionell. Trotzdem sollte bei Unsicherheit immer ein kardiologischer Ausschluss erfolgen.

Wie kann man mit Schmerzen am Brustbein schlafen?

Am besten in Rückenlage mit leicht erhöhtem Oberkörper, mit einem flachen Kissen und entspannender Abendroutine. Seitenlage kann Druck auf das Sternum erhöhen.

Sind Schmerzen am Brustbein während der Schwangerschaft normal?

Ja – insbesondere im letzten Trimester. Durch das Wachstum der Gebärmutter und Veränderungen im Bindegewebe kommt es häufig zu schmerzen am brustbein, die in der Regel harmlos sind.

⚠️ Alle gesundheitsbezogenen Informationen und Empfehlungen basieren auf der beruflichen Erfahrung einer lizenzierten Physiotherapeutin und Kinesiologin mit mehrjähriger klinischer Praxis im In- und Ausland. Diese Hinweise dienen der Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens und der Rehabilitation, ersetzen jedoch keine medizinische Beratung.
Da jeder Mensch individuell ist und unterschiedlich auf Behandlungen oder Übungen reagiert, wird dringend empfohlen, vor Beginn einer neuen Therapie, eines Trainingsprogramms oder vor Änderungen der aktuellen Gesundheitsroutine eine Ärztin oder einen Arzt bzw. eine medizinische Fachkraft zu konsultieren.
Diese Richtlinien dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken.

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