StartMuskuloskelettale PhysiotherapieWas ist Rachitis? Symptome, Behandlung und Ursachen von Vitamin-D-Mangel Rachitis

Was ist Rachitis? Symptome, Behandlung und Ursachen von Vitamin-D-Mangel Rachitis

Was ist Rachitis

Was ist Rachitis?

Was ist Rachitis? Rachitis ist eine Knochenerkrankung im Kindesalter, die durch einen Vitamin-D-Mangel verursacht wird. Der Mangel an Vitamin D führt dazu, dass der Körper Kalzium und Phosphat nicht richtig verwerten kann – was zu weichen und deformierten Knochen führt. Die typischen Rachitis Symptome sind Wachstumsstörungen, Muskelschwäche, Knochenschmerzen sowie Verformungen der Beine oder des Brustkorbs. Besonders betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder in Wachstumsphasen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Rachitis Behandlung, wie die Gabe von Vitamin D und Kalzium, können den Verlauf positiv beeinflussen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Ursachen, die Vitamin-D-Mangel Rachitis zugrunde liegen, erkennbare Symptome sowie bewährte Behandlungsmöglichkeiten zur Unterstützung einer gesunden Knochenentwicklung bei Kindern.

Aus biomechanischer Sicht beeinflusst Rachitis die Stabilität der Knochen erheblich. Durch die unzureichende Mineralisierung verlieren die Knochen ihre normale Festigkeit und können den Belastungen des Alltags nicht standhalten. Dies führt zu typischen Deformitäten wie O-Beinen oder X-Beinen, die aufgrund des Körpergewichts weiter verschlimmert werden.

Anatomisch betrifft Rachitis vor allem die Wachstumsfugen (Epiphysenfugen) der langen Röhrenknochen wie Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia (Schienbein). Die Wachstumszonen erweitern sich aufgrund der mangelhaften Mineralisierung und zeigen charakteristische Veränderungen wie:

  • Verbreiterte Epiphysenfugen
  • Aufgeweichte Schädelknochen (Kraniotabes)
  • Kostochondrale Verdickungen an den Rippen (rachitischer Rosenkranz)
  • Verformungen des Brustkorbs wie Trichterbrust oder Kielbrust

Ohne frühzeitige Behandlung kann Rachitis zu dauerhaften Schäden und Wachstumsstörungen führen.

Inzidenz

Rachitis ist eine Krankheit, die weltweit auftritt, wobei die Inzidenz stark von geografischen und sozialen Faktoren abhängt. Während die Krankheit in industrialisierten Ländern aufgrund von Lebensmittelanreicherung und Aufklärungskampagnen seltener geworden ist, bleibt sie in Entwicklungsländern ein erhebliches Problem.

Die höchste Inzidenz wird beobachtet bei:

  • Säuglingen und Kleinkindern im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahren, da dies eine Phase schnellen Wachstums ist.
  • Gestillten Säuglingen, die keine zusätzliche Vitamin-D-Supplementierung erhalten.
  • Kindern mit dunkler Hautfarbe, da der höhere Melaningehalt die Vitamin-D-Synthese durch Sonnenlicht verringert.
  • Bevölkerungsgruppen, die in Regionen mit geringer Sonneneinstrahlung leben (hohe Breitengrade) oder aus kulturellen Gründen die direkte Sonnenexposition vermeiden.

Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 1-2% der Kinder von Rachitis betroffen, wobei in einigen Regionen die Rate auf bis zu 10% ansteigen kann.


Risikofaktoren

Mehrere Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an Rachitis erkrankt. Diese Faktoren betreffen hauptsächlich den Vitamin-D-Haushalt, die Ernährung und bestimmte medizinische Zustände.

Vitamin-D-Mangel

Vitamin D ist entscheidend für die Kalzium- und Phosphataufnahme im Darm. Ein Mangel kann durch folgende Faktoren entstehen:

  • Unzureichende Sonnenexposition, besonders in Regionen mit wenig Sonnenlicht oder bei Kindern, die aufgrund kultureller Kleidungsvorschriften wenig Haut zeigen.
  • Dunkle Hautfarbe, die die Vitamin-D-Produktion durch UVB-Strahlen reduziert.
  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor, die die Synthese von Vitamin D blockieren.
  • Exklusive Stillernährung ohne zusätzliche Vitamin-D-Gabe, da Muttermilch nur geringe Mengen enthält.

Kalziummangel

Auch ein Kalziummangel kann die Knochengesundheit beeinträchtigen. Dies tritt häufig auf bei:

  • Kindern mit einer kalziumarmen Ernährung, etwa durch Verzicht auf Milchprodukte.
  • Vegan ernährten Kindern ohne adäquate Supplementierung.
  • Regionen mit niedriger Kalziumzufuhr durch die lokale Ernährung.

Phosphatmangel

Phosphat ist ein weiterer wichtiger Mineralstoff für die Knochenbildung. Mangelzustände können durch genetische Störungen wie die X-chromosomale hypophosphatämische Rachitis verursacht werden, bei der der Körper Phosphat nicht richtig verwertet.

Malabsorptionssyndrome

Bestimmte Erkrankungen beeinträchtigen die Aufnahme von Vitamin D, Kalzium und Phosphat im Darm. Dazu gehören:

  • Zöliakie, bei der die Darmschleimhaut durch Gluten geschädigt wird.
  • Morbus Crohn und andere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
  • Nierenerkrankungen und Lebererkrankungen, die die Aktivierung von Vitamin D behindern.

Frühgeburtlichkeit

Frühgeborene haben geringere Reserven an Vitamin D und Kalzium und benötigen oft zusätzliche Supplemente, um ein gesundes Knochenwachstum zu gewährleisten.

Symptome

Die Symptome der Rachitis sind vielfältig und hängen vom Schweregrad des Nährstoffmangels sowie vom Alter des Kindes ab. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

Knochendeformitäten

Die typischsten Anzeichen der Rachitis sind sichtbare Knochendeformitäten aufgrund der weichen und instabilen Knochenstruktur. Dazu zählen:

  • O-Beine (Genu varum) oder X-Beine (Genu valgum)
  • Verformungen des Brustkorbs, wie eine hervorstehende Brust (Kielbrust) oder eine eingesunkene Brust (Trichterbrust)
  • Verbreiterte Hand- und Fußgelenke aufgrund der Verdickung der Wachstumsfugen
  • Der sogenannte rachitische Rosenkranz, eine Verdickung der Rippen-Knorpel-Übergänge.

Knochenschmerzen und Empfindlichkeit

Kinder mit Rachitis klagen häufig über Knochenschmerzen, insbesondere in den Beinen, Armen und im Rücken. Diese Schmerzen werden durch Druck auf die betroffenen Stellen verstärkt und können das Gehen oder Spielen erschweren.

Wachstumsverzögerungen

Durch die gestörte Knochenmineralisierung kann es zu Wachstumsverzögerungen kommen. Kinder mit Rachitis sind oft kleiner als Gleichaltrige und erreichen Meilensteine wie Sitzen, Krabbeln oder Laufen verspätet.

Muskelschwäche und Hypotonie

Ein häufiges Symptom ist die Muskelschwäche (Hypotonie), die das Gehen erschwert und zu einem watschelnden Gang führen kann. Auch die Haltung kann instabil wirken, was das Risiko von Stürzen erhöht.

Zahnprobleme

Da Rachitis auch den Zahnschmelz betrifft, treten häufig folgende Probleme auf:

  • Verzögerter Zahndurchbruch
  • Weiche oder schlecht mineralisierte Zähne
  • Erhöhte Anfälligkeit für Karies und Zahnfehlstellungen

Die frühzeitige Erkennung dieser Symptome ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und eine erfolgreiche Therapie einzuleiten.

Diagnose

Die Diagnose von Rachitis erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und spezifischen Labortests. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um dauerhafte Schäden an den Knochen zu vermeiden und die richtige Therapie einzuleiten.

Anamnese

Der erste Schritt zur Diagnose ist eine detaillierte Anamnese. Der Arzt fragt gezielt nach Risikofaktoren und möglichen Symptomen. Wichtige Aspekte der Anamnese sind:

  • Ernährungsgewohnheiten: Wird das Kind ausreichend mit Vitamin D, Kalzium und Phosphat versorgt?
  • Sonnenexposition: Wie viel Zeit verbringt das Kind täglich im Freien, um die körpereigene Vitamin-D-Synthese zu fördern?
  • Familienanamnese: Gibt es genetische Vorbelastungen wie die hypophosphatämische Rachitis?
  • Vorerkrankungen: Bestehen Erkrankungen des Darms, der Leber oder der Nieren, die die Aufnahme oder den Stoffwechsel von Nährstoffen beeinflussen könnten?

Klinische Untersuchung

Während der körperlichen Untersuchung achtet der Arzt auf typische Anzeichen einer Rachitis:

  • Skelettdeformitäten wie O-Beine (Genu varum) oder X-Beine (Genu valgum)
  • Knochenschmerzen oder Empfindlichkeit, besonders an den Beinen, Armen und am Brustkorb
  • Vergrößerte Wachstumsfugen, die als Schwellungen an Handgelenken und Knöcheln tastbar sind
  • Kraniotabes – weiche Schädelknochen, die sich bei Druck verformen
  • Rachitischer Rosenkranz – verdickte Rippen-Knorpel-Übergänge entlang des Brustkorbs

Auch das Wachstum des Kindes wird überprüft, da Rachitis zu einer Wachstumsverzögerung führen kann.

Labortests

Um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, werden spezifische Bluttests durchgeführt:

  • Serumkalzium: Oft erniedrigt bei Rachitis
  • Serumphosphat: Meist ebenfalls vermindert
  • Alkalische Phosphatase (ALP): In der Regel erhöht, da der Körper versucht, die Mineralisierung der Knochen zu fördern
  • Parathormon (PTH): Häufig erhöht als Reaktion auf den niedrigen Kalziumspiegel
  • 25-Hydroxyvitamin D [25(OH)D]: Der wichtigste Marker für den Vitamin-D-Status. Werte unter 20 ng/ml deuten auf einen Mangel hin.

Bildgebende Verfahren

Röntgenaufnahmen der Handgelenke, Knie und anderer wachstumsaktiver Bereiche zeigen charakteristische Veränderungen bei Rachitis:

  • Verbreiterte und aufgefächerte Wachstumsfugen
  • Metaphysäre Aufweitung und Verwischung der Knochenränder
  • Demineralisierung der Knochen

In besonderen Fällen können auch MRT oder DEXA-Scans zur Beurteilung der Knochendichte eingesetzt werden.

Behandlung und Prävention

Die Behandlung der Rachitis zielt darauf ab, den Mangel an Vitamin D, Kalzium und Phosphat zu beheben, die Knochenmineralisierung zu normalisieren und bestehende Deformitäten zu korrigieren. Gleichzeitig ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Fälle zu vermeiden.

Vitamin-D-Supplementierung

Die wichtigste Therapie bei nutritiver Rachitis ist die Gabe von Vitamin D.

  • Laut den globalen Konsensrichtlinien (Munns et al., 2020) wird eine tägliche Dosis von 2.000 bis 6.000 I.E. Vitamin D für einen Zeitraum von 6–12 Wochen empfohlen, um den Mangel auszugleichen (https://doi.org/10.1210/clinem/dgaa734).
  • Nach der initialen Therapie sollte eine Erhaltungsdosis von 400–1.000 I.E. Vitamin D täglich verabreicht werden, um Rückfälle zu vermeiden.

In schweren Fällen kann eine Stoßtherapie mit einer einmaligen Gabe von 150.000 bis 600.000 I.E. Vitamin D erforderlich sein, um den Vitamin-D-Spiegel rasch zu normalisieren.

Kalzium- und Phosphatzufuhr

Parallel zur Vitamin-D-Therapie wird eine ausreichende Zufuhr von Kalzium sichergestellt:

  • Empfohlen wird eine tägliche Aufnahme von 500–1.000 mg Kalzium über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel.
  • Bei hypophosphatämischer Rachitis werden zusätzlich Phosphatpräparate verabreicht, um den Phosphatspiegel im Blut zu stabilisieren (https://doi.org/10.3389/fendo.2024.1383681).

In bestimmten Fällen wird auch aktiviertes Vitamin D (z.B. Calcitriol) verwendet, um die Kalziumaufnahme zu verbessern.

Medikamentöse Therapie

Für genetische Formen der Rachitis wie die X-chromosomale hypophosphatämische Rachitis gibt es spezielle medikamentöse Ansätze:

Physiotherapie und Orthopädie

Physiotherapie kann helfen, Muskelkraft und Beweglichkeit zu verbessern sowie Fehlhaltungen zu korrigieren. Die Therapie umfasst:

  • Kräftigungsübungen für die Rumpf- und Beinmuskulatur
  • Gleichgewichts- und Koordinationsübungen
  • Dehnübungen zur Verbesserung der Beweglichkeit

Bei schwerwiegenden Knochendeformitäten können orthopädische Maßnahmen erforderlich sein:

  • Schienen oder Orthesen zur Korrektur leichter Fehlstellungen
  • Chirurgische Eingriffe wie eine Osteotomie zur Begradigung stark verbogener Knochen

Prävention

Die Prävention der Rachitis basiert auf einer Kombination aus ausreichender Nährstoffzufuhr und angemessener Sonnenexposition.

Ernährung und Nahrungsergänzung

  • Säuglinge sollten ab der Geburt täglich 400 I.E. Vitamin D erhalten, insbesondere wenn sie gestillt werden (Munns et al., 2020).
  • Eine ausgewogene Ernährung mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, grünem Blattgemüse und angereicherten Lebensmitteln ist essenziell.
  • In Risikogruppen kann die Gabe von Vitamin-D-Präparaten auch über das Kleinkindalter hinaus sinnvoll sein.

Sonnenexposition

  • Der Körper kann Vitamin D selbst produzieren, wenn die Haut UVB-Strahlen ausgesetzt ist.
  • Tägliche Sonnenbäder von 10–15 Minuten an Armen und Gesicht reichen in der Regel aus, um den Bedarf zu decken.
  • In Regionen mit wenig Sonnenlicht oder bei kulturellen Einschränkungen sollte die Vitamin-D-Supplementierung angepasst werden (https://doi.org/10.1016/j.ekir.2020.03.025).

Öffentliche Gesundheitsmaßnahmen

  • Die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D (z. B. Milchprodukte oder Frühstückszerealien) hat in vielen Ländern die Inzidenz von Rachitis deutlich reduziert.
  • Aufklärungskampagnen zur Förderung von Vitamin-D-Supplementierung und sicherer Sonnenexposition sind ebenfalls wichtige Präventionsmaßnahmen.

Physiotherapie und Rachitis

Physiotherapie kann eine unterstützende Rolle bei der Behandlung von Rachitis spielen, indem sie Kindern hilft, ihre Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und Fehlhaltungen zu korrigieren. Auch wenn Physiotherapie Rachitis nicht heilen kann, kann sie dabei helfen, Symptome zu lindern und die allgemeine körperliche Funktionalität zu fördern.

Hinweis: Die folgenden Therapieempfehlungen wurden von einer zertifizierten Physiotherapeutin und Kinesiologin erstellt und dienen ausschließlich zu Informationszwecken zur Unterstützung der Behandlung von Rachitis. Jeder Fall ist einzigartig. Es wird dringend empfohlen, einen qualifizierten Arzt oder Physiotherapeuten zu konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

Vorteile der Physiotherapie bei Rachitis

  • Verbesserung der Muskelkraft: Kinder mit Rachitis leiden häufig unter Muskelschwäche, was die Mobilität einschränkt. Kräftigungsübungen können helfen, die Muskulatur zu stärken und den Körper besser zu stabilisieren.
  • Förderung der Beweglichkeit: Durch gezielte Dehn- und Mobilisationsübungen kann die Beweglichkeit der Gelenke verbessert werden, was wiederum Fehlhaltungen vorbeugen kann.
  • Korrektur von Fehlhaltungen: Physiotherapie kann helfen, Fehlstellungen wie O-Beine oder X-Beine positiv zu beeinflussen und so eine bessere Körperhaltung zu unterstützen.

Beispielübungen für Kinder mit Rachitis

Die folgenden Übungen können dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken, das Gleichgewicht zu verbessern und die Beweglichkeit zu fördern. Es wird empfohlen, diese Übungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten durchzuführen.

Brücke (Glute Bridge)

  • Ziel: Stärkung der Gesäßmuskulatur und des unteren Rückens.
  • Durchführung: Das Kind liegt auf dem Rücken, die Knie sind angewinkelt, die Füße stehen flach auf dem Boden. Das Becken wird langsam angehoben, sodass eine Linie von den Schultern zu den Knien entsteht. Einige Sekunden halten und dann langsam absenken.

Wadenheben

  • Ziel: Kräftigung der Wadenmuskulatur und Verbesserung des Gleichgewichts.
  • Durchführung: Das Kind stellt sich aufrecht hin und hebt die Fersen langsam vom Boden ab, sodass es auf den Zehenspitzen steht. Einige Sekunden halten und wieder absenken. Für mehr Stabilität kann sich das Kind an einer Stuhllehne festhalten.

Hamstring-Dehnung im Sitzen

  • Ziel: Dehnung der Oberschenkelrückseite und Verbesserung der Flexibilität.
  • Durchführung: Das Kind sitzt mit ausgestreckten Beinen auf dem Boden. Es beugt sich langsam nach vorne und versucht, mit den Händen die Zehen zu erreichen, ohne die Knie zu beugen.

Einbeinstand

  • Ziel: Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination.
  • Durchführung: Das Kind stellt sich auf ein Bein und hält die Position so lange wie möglich. Für eine spielerische Komponente kann es dabei einen kleinen Ball werfen oder fangen.

Diese Übungen können unterstützend wirken und die motorischen Fähigkeiten des Kindes verbessern. Die Ergebnisse können jedoch je nach individuellem Fall variieren.

Wie können Eltern ihrem Kind helfen?

Eltern spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ihres Kindes während der Behandlung von Rachitis. Es gibt verschiedene Ansätze, die helfen können, die Genesung zu fördern und den Alltag des Kindes zu erleichtern.

Ausgewogene Ernährung sicherstellen

Eine Ernährung, die reich an Vitamin D, Kalzium und Phosphat ist, kann dabei helfen, die Knochengesundheit zu unterstützen. Lebensmittel wie Milchprodukte, fetter Fisch (z. B. Lachs), Eier und angereicherte Cerealien sind gute Quellen. In einigen Fällen kann eine Supplementierung sinnvoll sein – dies sollte jedoch mit einem Arzt abgestimmt werden.

Sonnenexposition fördern

Vitamin D wird zum größten Teil durch die Haut unter Sonneneinstrahlung gebildet. Ein täglicher Aufenthalt im Freien für etwa 10–15 Minuten – je nach Hauttyp und Sonnenintensität – kann zur natürlichen Vitamin-D-Produktion beitragen. Wichtig ist jedoch ein ausgewogener Umgang mit der Sonne, um Sonnenbrand zu vermeiden.

Regelmäßige Bewegung anregen

Sanfte körperliche Aktivität wie Spaziergänge, Schwimmen oder spielerische Bewegungsübungen können dazu beitragen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern. Übermäßige Belastungen sollten jedoch vermieden werden, insbesondere bei bestehenden Knochendeformitäten.

Emotionale Unterstützung bieten

Kinder mit Rachitis können durch körperliche Einschränkungen frustriert oder verunsichert sein. Eltern können ihr Kind ermutigen, kleine Fortschritte zu feiern, und ihm das Gefühl geben, trotz der Herausforderungen aktiv am Familienleben teilzunehmen.

Regelmäßige Arztbesuche wahrnehmen

Durch regelmäßige Kontrollen beim Kinderarzt oder Physiotherapeuten können Fortschritte dokumentiert und der Behandlungsplan angepasst werden. Frühzeitige Anpassungen können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptursachen für Rachitis bei Kindern?

Rachitis wird meist durch einen Mangel an Vitamin D verursacht, der zu einer unzureichenden Kalzium- und Phosphatversorgung der Knochen führt. Auch unzureichende Sonnenexposition und Mangelernährung sind häufige Ursachen.

Kann Rachitis vollständig geheilt werden?

Ja, in den meisten Fällen kann Rachitis durch eine Kombination aus Vitamin-D- und Kalzium-Supplementierung, angepasster Ernährung und gegebenenfalls Physiotherapie erfolgreich behandelt werden.

Wie lange dauert die Behandlung von Rachitis?

Die Dauer hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Erste Verbesserungen können nach einigen Wochen sichtbar sein, während es mehrere Monate dauern kann, bis die Knochen vollständig mineralisiert sind.

Ist Physiotherapie bei allen Kindern mit Rachitis notwendig?

Physiotherapie kann in vielen Fällen unterstützend helfen, insbesondere wenn Fehlstellungen oder Muskelschwächen vorliegen. Nicht jedes Kind benötigt Physiotherapie, aber sie kann den Heilungsprozess fördern.

Wie kann ich einem Vitamin-D-Mangel bei meinem Kind vorbeugen?

Eine Kombination aus ausgewogener Ernährung, ausreichender Sonnenexposition und – falls notwendig – der Gabe von Vitamin-D-Supplementen kann einem Mangel vorbeugen. Besonders gestillte Säuglinge sollten ab der Geburt zusätzlich Vitamin D erhalten.

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